Die Christophorus Kliniken haben gestern einen Förderbescheid von 870.000 Euro erhalten. Bestimmt ist die Summe für eine Kernspintomographie speziell für Kinder (neonatale/pädiatrische Magnetresonanztomographie MRT). Die Klinik hatte das Gerät im Rahmen des Investitionsprogramms Krankenhaus-Einzelförderung beantragt.
Gestern übergab Gesundheitsminister Karl Josef Laumann den Förderbescheid in den Räumlichkeiten der Bezirksregierung Münster an Geschäftsführer Dr. Mark Lönnies (Geschäftsführer), Dr. Christel Vockelmann (Chefärztin Klinik für Radiologie) sowie Jürgen Althaus (Oberarzt der Klinik für Kinder und Jugendmedizin).
„Wir sind sehr dankbar, dass wir dank der Förderung als eine der ersten Kinderkliniken Deutschlands eine neonatale/pädiatrische Magnetresonanztomographie aufstellen können. Angeborene oder perinatal erworbene Erkrankungen erfordern eine schnelle, umfangreiche und sichere Diagnostik. Mit dem Gerät können die Untersuchungen jederzeit auf der Station durchgeführt oder abgebrochen werden, selbst bei beatmeten und intensivmedizinisch versorgten Neugeborenen. Bislang war dies nur mit enormem Aufwand und Risiko durchführbar und wurde daher selten umgesetzt. Das bedeutet einen echten Quantensprung in der Diagnostik!“ erklärt Dr. Lönnies.
Hintergrund:
Was kann das neue Gerät genau?
Mit einem neonatalen MRT-Gerät können alle Organe einschließlich des Kopfes, Knochen, Gelenke und Muskeln des Körpers von Kindern bis zu etwa 2 Jahren untersucht werden. Das MRT erstellt dafür Schnittbilder durch ein Magnetfeld, ohne Einsatz von Röntgenstrahlen. Das Besondere an diesem neuen Gerät ist, dass die Kinder wie in einer Wiege liegend ohne aufwendige zusätzliche Lagerung in einem Gerät, das direkt in der Kinderklinik steht, untersucht werden können. Die Untersuchung erfolgt dabei im besten Fall zu einem Zeitpunkt, wo das Kind satt und zufrieden ist und die Untersuchung verschlafen kann. So können durch die wegfallenden Transportwege zum „Erwachsenen-MRT“ die Untersuchungen stressfrei und oftmals ohne Narkosen stattfinden. Das Risiko für schwerkranke Früh- und Neugeborene wird somit reduziert, da die Wege extrem verkürzt werden und die Intensivstation in unmittelbarer Nähe ist.
Wie sieht das Gerät aus?
Das Gerät ist ähnlich aufgebaut wie ein MRT für Erwachsene, hat jedoch einen geringeren Platzbedarf. Durch den besonders kompakten Geräteaufbau sind weniger Abschirmungsmaßnahmen erforderlich, daher kann man mit anderen medizinischen Geräten (Beatmungsgeräte, Monitore etc.) in das gleiche Zimmer, ohne dass die Anziehungskraft des Magneten Probleme bereitet. Auch die höhere Raumtemperatur und die geringere Lärmentwicklung ermöglichen eine Untersuchung in kindgerechter Umgebung.
Sind die Christophorus Kliniken eine der allerersten Kliniken mit einem solchen Gerät?
Bei dem neonatologsichen MRT handelt es sich um ein völlig neues und innovatives Produkt, welches erst jetzt in den klinischen Betrieb Einzug hält. Die Christophorus Kliniken werden somit eine der ersten Kliniken sein, die dieses MRT erhalten. Wenn der Einsatz in Zukunft jedoch zur Routine wird, wird dies die medizinische Diagnostik revolutionieren, da das MRT die genaueste Untersuchung für Kleinkinder und Neu- und Frühgeborene darstellt.