Organspende: Entscheidend ist, dass Sie entscheiden!

Organspende geht uns alle an – unabhängig davon, ob wir uns für oder gegen die Spende unserer Organe entscheiden. Wichtig ist nur, dass wir uns informieren und unsere Entscheidung festhalten. Viel zu oft herrschen jedoch noch Unwissenheit und Unsicherheit. 

Der Verein „Junge Helden“ berichtet, dass derzeit ca. 8.500 schwer kranken Menschen in Deutschland die Lebenszeit davon läuft, denn sie warten auf ein Spenderorgan. Statistisch sterben jeden Tag drei von ihnen, da sie nicht rechtzeitig eine Organspende erhalten, so Junge Helden e.V..

Wir setzen uns besonders für das Thema Organspende ein:

Hallo,

ich bin Ala Vrinceanu
Als Ärztin und Transplantationsbeauftragte in den Christophorus Kliniken liegt mir das Thema "Organspende" besonders am Herzen. Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen.

Hallo,

ich bin Dr. Lena Westermann
Ich bin Internistin in den Christophorus Kliniken und seit vielen Jahren im Bereich der Organspende tätig. Zunächst bei der Deutschen Stiftung Organtransplantation, wo ich Organspenden logistisch koordiniert habe und seit ca. 10 Jahren bei dem gemeinnützigen Verein „Junge Helden e.V.“.
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Organspende-Register: So können Sie sich online registrieren

Neben dem klassischen Organspendeausweis gibt es seit März 2024 das zentrale Organspende-Register, ein zentrales, elektronisches Verzeichnis. Hier können Sie Ihre Entscheidung für oder gegen eine Organ- und Gewebespende online eintragen. Dieser Eintrag ist kostenlos und kann jederzeit geändert und gelöscht werden. 

FAQ zur Organspende

In den meisten Fällen stellt sich die Frage nach einer Organ- und Gewebespende sehr plötzlich – zum Beispiel nach einer Hirnblutung oder einem Schlaganfall. Ohne eine dokumentierte Entscheidung müssen Angehörige nach dem ihnen bekannten oder mutmaßlichen Willen der verstorbenen Person entscheiden. Haben Sie im Vorfeld ihre Entscheidung nicht dokumentiert, werden Ihre Angehörigen gebeten, nach ihrer eigenen Auffassung zu entscheiden. Diese Situation kann Ihre Angehörigen emotional sehr belasten oder sogar überfordern. Eine im Vorfeld getroffene und dokumentierte Entscheidung sorgt für Klarheit und Sicherheit: Ihr Selbstbestimmungsrecht wird gewahrt und Ihre Angehörigen sowie die behandelnden Ärzt:innen werden entlastet.

Die Grundvoraussetzung für eine Organspende nach dem Tod ist in Deutschland der Nachweis des Hirntodes (irreversibler Hirnfunktionsausfall). Nur wer daran verstirbt, kann Organe spenden.

Es wird nach Organ- und Gewebespende unterschieden. 

Zu den Organspenden zählen: 

  • Herz
  • Lunge
  • Leber
  • beide Nieren
  • Bauchspeicheldrüse
  • (Dünn-)Darm

Bei einer Gewebespende können

  • Augenhornhäute
  • Herzklappen
  • Blutgefäße
  • Knochen und Weichteilgewebe
  • Haut
  • Eihaut der Fruchtblase
  • Inselzellen

gespendet werden. 

Ein einzelner Mensch kann nach seinem Tod sieben Organe (sofern die Organe die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen) spenden, die im Idealfall sieben verschiedenen Menschen das Leben retten können. 

Ganz einfach: es gibt keine! Ob die Organe medizinisch in Frage kommen, klären Fachleute nach dem Tod. Wenn ein Herz älter ist, aber noch gut funktioniert, wird es nicht automatisch ausgeschlossen. 

Wichtig: Jüngere Organe sind in der Regel gesünder. Da es aber viel zu wenig Organspender gibt, werden auch ältere Organe transplantiert. Es gibt über Eurotransplant bestimmte Verteilungsverfahren mit denen Organe von über 65-jährigen auch an ältere Empfänger vermittelt werden. 

Das älteste gespendete – und erfolgreich transplantierte – Organ war die Leber eines 98-jährigen Spenders, so der Verein Junge Helden.

Laut dem Verein Junge Helden sind 667 Menschen im Jahr 2022 von der Warteliste gefallen, da sie verstorben sind.

Die meisten Organspenden in Europa gibt es in Spanien: auf eine Million Einwohner:innen kamen dort im Jahr 2022 46 Organspender:innen. In Deutschland waren es lediglich 11, so der Junge Helden e.V..

Über „Euro Transplant“ kooperieren Belgien, Deutschland, Kroatien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Slowenien und Ungarn. D.h., über Euro Transplant werden alle Spender:innenorgane koordiniert und über die Ländergrenzen hinweg vermittelt.

Tätowierung des "Opt-Ink-Symbols"

Mit der Tätowierung des „Opt-Ink-Symbols“ setzen immer mehr Menschen ein Zeichen für Organspende. Aus zwei Halbkreisen wird ein ganzer Kreis – ein gespendetes Organ schenkt neues Leben. Zeitgleich steht der Halbkreis, das „D“, für „Donate“, was aus dem englischen übersetzt „spenden“ heißt. Auch an unserem Aktionstag am 29. Mai 2024 haben sich zahlreiche Menschen das Opt.Ink Symbol tätowieren lassen.

Opt.Ink-Sympol

Rückblick auf einen interaktiven Aktionstag

Wir freuen uns auf einen interaktiven Aktionstag rund um das Thema Organspende zurückblicken zu können. Gemeinsam mit dem Verein „Junge Helden“ haben wir uns am 29. Mai 2024 an unserem Dülmener Standort vielfältig mit Kolleg:innen und Gästen ausgetauscht. Von Vorträgen, über Tätowierungen bis hin zu einem Quiz hat der Tag sicherlich bei vielen Menschen für noch mehr Aufklärung rund um die Organspende gesorgt und – sofern noch nicht geschehen, eine Entscheidung für oder gegen die Spende der eigenen Organe angeregt. 

Über den Verein "Junge Helden"

„Junge Helden e.V.“ engagiert sich dafür, dass sich möglichst viele Menschen frühzeitig mit dem Thema Organspende auseinandersetzen und für sich selber eine Entscheidung treffen. Ob für oder gegen eine Organspende, ist dabei eine ganz individuelle Entscheidung. Wichtig ist, dass der eigene Wunsch kommuniziert und festgehalten wird – ob auf einem Organspendeausweis, im neuen Transplantationsregister online oder ganz individuell. Das neue Organspendetattoo ersetzt das schriftliche Einverständnis nicht, ist aber ein besonderes Symbol der Bereitschaft zur Organspende.