Der kleine Franz schlummert gemütlich im Arm seiner Mutter. Sein zartes Köpfchen wird gut geschützt durch eine blau-weiße Mütze. Diese Mütze haben Heike Pier und Christina Riedel heute Morgen vorbeigebracht. Sie ist eine von mehr als 420 Kopfbedeckungen, die die beiden Coesfelderinnen gemeinsam mit anderen Ehrenamtlichen in den letzten Wochen speziell für Frühgeborene angefertigt haben. „Wir nähen seit drei Jahren regelmäßig mit wechselnder Besetzung – oftmals beteiligen sich Frauen, die ihre Kinder oder Enkel auf der Neu- und Frühgeborenen-Intensivstation liegen haben oder hatten“, erklärt Heike Pier, die gemeinsam mit Christina Riedel das Projekt initiiert hat
Ihre Werke werden dankbar angenommen: „Wir setzen den Kindern die Mützen sehr gern auf, denn gerade die Frühgeborenen kühlen schnell über den Kopf aus“, erklärt Kinderkrankenpflegerin Ricarda Drees. „Wir freuen uns sehr über das tolle Engagement der Gruppe“, betont die Bereichsleiterin der Kinderintensivstation, Evelyn Kolm. Die Gruppe näht außerdem Taufkleidchen, kleine Bettlaken und Abdecktücher für die Inkubatoren (in denen die kleinen Frühgeborenen warm, geschützt und überwacht liegen), aber auch Nestchen und Kleidung für die Seelsorgerin des Hauses, wenn ein Kind verstirbt oder tot geboren wird.
Sobald der Vorrat sich dem Ende zuneigt, melden sich die Schwestern bei Heike Pier und diese organisiert eine weitere Näh-Aktion in ihrer Kreativwerkstatt. Manche Näherin holt sich auch einfach nur Stoff ab und näht lieber zuhause bei sich. „Wichtig ist, dass das Material Jersey ist – also waschbar und dehnbar“, so Christina Riedel. Wenn jemand Stoffreste hat, die er nicht mehr benötigt, kann er diese gerne bei Heike Pier abgeben (Pierellas Kreativwerkstatt, Westeresch 1, 48653 Coesfeld).
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Der kleine Franz freut sich gemeinsam mit Mutter Nina Wilkes (Mitte) sehr über eines der Mützchen, die die Nähgruppe rund um Heike Pier (r.) und Christina Riedel (2.v.r., mit Sohn Jakob) der Kinderintensivstation – vertreten von Bereichsleiterin Evelyn Kolm und Kinderkrankenpflegerin Ricarda Drees (l.) – überreichten.