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„Krankenhausplanung geht nicht mit einer Bundesschablone“ – Gelungene Infoveranstaltung des Fördervereins mit Minister Laumann

„Wir von den Christophorus Kliniken appellieren an Sie, sich mit voller Wucht für die notwendigen Änderungen des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes (KHVVG) einzusetzen! Eine Krankenhausreform ist sinnvoll, sie muss aber mit Augenmaß erfolgen.“ Mit diesen eindringlichen Worten von Dr. Mark Lönnies, Geschäftsführer der Christophorus Kliniken, endete am Donnerstagabend die Podiumsdiskussion rund um die Krankenhaus-Reform-Pläne auf Landes- und Bundesebene.
Zu der Veranstaltung hatte der Förderverein der Kliniken NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann sowie vier Vertreterinnen und Vertreter der Kliniken – Dr. Mark Lönnies (Geschäftsführer), Dr. Friedrich Krings (Ärztlicher Direktor), Melanie Ermert (Referentin Pflegeentwicklung und -management) sowie Johanna Rebhann-Schraub (Vorsitzende der Mitarbeitenden-Vertretung) – eingeladen. Zunächst begrüßte der Vorstandsvorsitzende Werner Jostmeier, der sich sehr über die rege Teilnahme des Kreisdirektors, zahlreicher Bürgermeister und weiterer politischer Vertreter freute, die zahlreichen Gäste. Anschließend stellte Minister Laumann Hintergründe und Ablauf der Krankenhausplanung NRW vor: Auf Basis der Krankenhaus-Daten aus 2019 habe man eine neue Struktur nach Leistungsgruppen auf verschiedenen Ebenen entwickelt. Ziel sei eine sichere Grund- und Regelversorgung in erreichbarer Nähe, alle spezielleren Leistungen müssten aus Qualitäts- und Ressourcengründen in weniger Einrichtungen zusammengefasst werden.
Der NRW-Plan bestätigt die Leistungen der Christophorus Kliniken, die mit dem Fusionsprozess ab 2006 konsequent Doppelstrukturen abgebaut und Schwerpunkte gebildet haben. Die wenigen geplanten Veränderungen betreffen nicht einmal 0,4 % der 30.000 Patientenfälle. Dr. Friedrich Krings, Chefarzt der Klinik für Chirurgie, erläuterte konkret einige Auswirkungen der Konzentration, die vor allem den Bereich Chirurgie betreffen. Ein Punkt: Aktuell seien in seiner Klinik viele unterschiedlich spezialisierte Chirurginnen und Chirurgen tätig. Dürfe man zukünftig weniger dieser Leistungen anbieten, mache er sich Sorgen um seine hochqualifizierten Ärzte. Dabei sei die Klinik weiterhin für die Notfallversorgung des gesamten Kreises zuständig, die durchaus komplex sei und für die man diese Ärzte brauche.
Melanie Ermert, Referentin für Pflegeentwicklung und –management) stellte heraus, dass der Krankenhaussektor nicht allein betrachtet werden dürfe. Die Mitarbeitenden – vor allem die Pflegekräfte – ständen zunehmend vor der Herausforderung, Patienten entlassen zu müssen (um neue aufnehmen zu können), ohne dass passende Strukturen zur Nachversorgung vorhanden seien, sei es durch Pflegedienste, Seniorenheime oder Pflege durch Angehörige. Johanna Rebhann-Schraub betonte, dass die Mitarbeitenden nach der Extremsituation der Corona-Pandemie nun unter der Hängepartie der Reformen litten, sie wünschten zeitnah Planungssicherheit rund um ihre Branche.
Die Auswirkungen der geplanten Bundesreform (festgeschrieben im KHVVG) wurden an dem Abend ebenfalls gemeinsam beleuchtet. NRW-Minister Laumann gab an, dass er aktuell nicht wisse, was die Bundesreform für die einzelnen Krankenhäuser in NRW finanziell bedeutete. Er kritisierte die sehr strengen, seiner Meinung nach realitätsfremden Qualitätsvorgaben z. B. bei der Facharzt-Quote, sowie die Kriterien zu Krankenhauskooperationen. Er versuche aktuell, bestimmte Punkte des Gesetzes durch ein Vermittlungsverfahren ändern zu lassen. Denn: Die Krankenhauslandschaften der Bundesländer seien verschieden. „Krankenhausplanung geht nicht mit einer Bundes-Schablone. Wir benötigen gewisse Möglichkeiten, regional Ausnahmen zuzulassen“, so der Minister.
Dr. Mark Lönnies schloss sich der Kritik des Ministers an. Eine Reform sei wichtig, doch die Krankenhäuser benötigten jetzt Transparenz und Informationen, um planen zu können. Außerdem sei es für die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser sehr wichtig, dass die Tariflohn-Steigerungen der Krankenhaus-Mitarbeitenden (auch rückwirkend) erstattet würden, um die große Finanzierungslücke besser schließen zu können.

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