Das Kuscheln gut tut, wissen die meisten. Das Kuscheln aber tatsächlich Teil einer Therapie sein kann, wurde nun auf der Kinderintensivstation der Christophorus-Kliniken deutlich. Hier können Eltern mit ihren zu früh geborenen Babys „känguruhen“, also eng kuscheln und viel Nähe und Geborgenheit spüren. Damit sie bequem und sicher liegen, schaffte der Förderverein der Kliniken nun drei spezielle Sessel für 6.000 Euro an, die die Sparkasse Westmünsterland zur Verfügung stellte.
Die Sessel haben einen weichen Sitz, desinfizierbare Oberflächen, und lassen sich leicht in eine bequeme Liegeposition bringen. Mütter und Väter liegen dort drin, und ihr Neugeborenes ruht auf ihrer Brust. Diplom-Heilpädagogin Angelika Wennemar sowie die Pflegefachkräfte der Intensivstation begleiten die Eltern und geben Tipps. „Dieses enge Kuscheln hat nachweislich ein positive Wirkung auf die Kinder, ihre Atmung wird besser und der Kreislauf stabiler“, so die Diplom-Heilpädagogin. „Die Nähe fördert die Beziehung zwischen Eltern und Neugeborenem und beide Seiten können die Frühgeburt besser verarbeiten“, ergänzt der Chefarzt der Kinder- und Jugendklinik, Dr. Hubert Gerleve. Das Känguruhen wird in der Klinik schon lange angeboten, bisher jedoch standen nur einfache Campingliegen zur Verfügung. Kliniken-Geschäftsführer Dr. Jan Deitmer dankte den Vertretern der Sparkasse und des Fördervereins: „Da unserer Investitionsmittel gänzlich in die Anschaffung nötiger High-Tech-Apparate fließen, sind diese Stühle eine tolle Ergänzung!“
In den Christophorus-Kliniken werden jährlich rund 2.200 Kinder geboren, davon rund 200 Frühgeborene. 50 bis 60 von ihnen wiegen weniger als 1.500 Gramm. Die drei neuen Stühle decken nicht den Bedarf, daher nimmt der Förderverein gern Spenden für weitere Känguruh-Stühle entgegen.
Bildzeile: Kliniken-Geschäftsführer Dr. Deitmer (r.) demonstriert das „Känguruhen“ mit einer Puppe, daneben (v.r.n.l.) A. Wennemar und Dr. Gerleve (Kinderklinik), W. Jostmeier und N. Winkelhues (Förderverein), H.-G. Krumme (Vorstandsvors. Sparkasse Westmünsterland) und C. Koller (Kliniken).