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Medizinische Kinderschutzambulanz behandelte 2021 mehr als 80 Fälle

In der Jahresbilanz 2021 der medizinischen Kinderschutzambulanz der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Christophorus Kliniken in Coesfeld werden über 80 Fälle aufgelistet. Darüber hinaus gibt es weit mehr Fälle, die an das Kinderschutzteam herangetragen wurden und in denen „nur“ beraten und begleitet wurde. Eine Statistik über die Gesamtzahlen existiert nicht. Genauso wie die Dunkelziffer beim Thema Kindewohlgefährdung und Gewalt gegen Kinder leider erschreckend hoch ist.
Die meisten dieser bearbeiteten Fälle wurden stationär in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin behandelt. Viele Neugeborene und Säuglinge waren dabei. Insgesamt waren mehr Mädchen als Jungen betroffen, in der Altersgruppe 0 bis 3 Jahre allerdings in der Mehrzahl Jungen.
Die Anlässe für eine Vorstellung in der medizinischen Kinderschutzambulanz waren vielfältig und oft kamen mehrere Gründe zusammen. Erschreckend häufig spielte Gewalt eine Rolle: Körperliche Gewalt, allgemeine häusliche Gewalt oder sexualisierte Gewalt wurden in mehr als einem Drittel der Fälle genannt. Hämatome, Verbrennungen, Frakturen führten ebenso häufig zu einer Vorstellung in die Klinik wie eine offensichtliche Vernachlässigung mit Gefährdung des Kindeswohls.
Einen Fokus legte Dr. Hubert Gerleve, ärztlicher Leiter der medizinischen Kinderschutzambulanz, auf zwei weitere Themenkomplexe: „Wir haben den Eindruck, dass im Rahmen von Coronapandemie und Kontaktbeschränkungen die Themen Intoxikationen/Suchtmittel sowie Medienverhalten/Internet an Bedeutung gewonnen haben.“
Der Missbrauch von Suchtmitteln wie Alkohol und Drogen bei Sorgeberechtigten führte zu Vernachlässigung, familiärem Streit und oft Gewalt innerhalb von Familien. Gerade wenn Neugeborene in solche häuslichen Verhältnisse entlassen werden sollen, dann ist die Einschaltung von Hilfen und Jugendamt unerlässlich. Andererseits gab es mehrere Fälle von Intoxikationen durch Alkohol oder Drogen bei Kindern und Jugendlichen, die im Hintergrund eine Kindeswohlgefährdung offenbarten. Hier war der Krankenhausaufenthalt nur der Anlass für eine Klärung der Situation und Beginn von Hilfemaßnahmen durch Jugendamt oder andere Institutionen.
Die Mediennutzung in Zeiten der Pandemie hat zugenommen und damit die Gefahr von Missbrauch. In der Kinderschutzambulanz in Coesfeld wurden schwere Fälle von sexualisierter Gewalt gegen Kinder registriert. „Der Missbrauch war genauso wie im Fernsehen bei den Kampagnen der Bundesregierung gezeigt“ berichtet Melanie Wagner, Kinderschutzbeauftragte der Klinik. Das Vertrauen von Kindern unter 10 Jahren wurde erschlichen, sie wurden unter Druck gesetzt und haben intime Fotos von sich an Täter oder Tätergruppen gesendet. Oft nur durch Zufall werden diese Straftaten entdeckt.
Ebenso kann aber auch missbräuchliches Medienverhalten bei Erwachsenen ein Grund für massive Kindeswohlgefährdung sein. Beispiel: Auslöser oder Trigger für Gewalt gegen Kinder, wenn Kinder Erwachsene „stören“ beim Internetspiel. Auch der Medienkonsum von brutaler oder sexualisierter Gewalt in Anwesenheit von Kindern ist eine Form von Kindesmisshandlung, die sich in Verhaltensauffälligkeiten wie kindlicher Gewalt oder sexualisierter Sprache äußern kann.

Die medizinische Kinderschutzambulanz hatte im vergangenen Jahr mit insgesamt 16 Jugendämtern Kontakt. In 20 Fällen wurde eine Meldung nach §8a des Sozialgesetzbuches gemacht – „gewichtige Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung“ wie es im SGB VIII heißt. Die Jugendämter müssen dann aktiv werden. „Diese enge Zusammenarbeit hat uns gezeigt, wie engagiert und professionell die Mitarbeiter:innen in den Jugendämtern unterwegs sind und wie zeitintensiv diese Kinderschutzarbeit ist“, so Dr. Gerleve. Das mediale Interesse an Kinderschutz führe manchmal zu einem negativen Image von Jugendämtern. „Das haben diese Ämter nicht verdient, denn die machen ihre Arbeit sehr gut. Und: Kinderschutz ist immer eine Gratwanderung zwischen zu viel und zu wenig. In beiden Fällen wird geschimpft und berichtet. In den vielen Fällen, wo es sehr gut läuft, bemerkt es keiner“.

Sorge bereitet der Kinderschutzgruppe der noch immer unsichere finanzielle Rahmen ihrer Arbeit. Es gibt zwar Ansätze, die Kosten zum Teil über die Krankenkassen abzurechnen, aber die Erfahrungen in Coesfeld sind so wie in anderen Kliniken: „Ohne Sponsoren kommt keine Kinderschutzgruppe in Deutschland aus“, bedauert Susanne Esser, Kinderärztin und zertifizierte Kinderschutzmedizinerin. „Wir sind dem Lionsclub Coesfeld und seiner Stiftung Kinderhilfswerk sehr dankbar, dass sie eine Anschubfinanzierung für 2 Jahre übernommen haben und dafür bislang schon über 25.000 Euro zur Verfügung gestellt haben.“

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