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Mit Musik Autismus-Verdacht bei Patienten abklären – dank gespendeter Instrumente

Mit Musik kann man nun in Coesfeld bei Menschen mit Behinderungen den Verdacht auf eine Autismus-Spektrum-Störung abklären. Möglich macht das eine Spende des Fördervereins der Christophorus Kliniken – Gisa Müller-Butzkamm, Psychologin im Medizinischen Zentrum für Erwachsene mit Behinderung (MZEB), erwarb damit verschiedene Musikinstrumente, die für die entsprechende Diagnostik notwendig sind. Mit Trommel, Keyboard, Triangel und Rassel führt sie seitdem Untersuchungen für die Musikbasierte Skala zur Autismus-Diagnostik (MUSAD) durch.

„Wir behandeln im MZEB viele Erwachsene mit Behinderungen, oftmals mit eingeschränkter Sprache. Bei einigen ist der Verdacht auf eine Autismus-Spektrum-Störung groß. Doch aktuell können nur wenige Stellen in Deutschland diesen Verdacht abklären – dementsprechend sind die Wartezeiten sehr lang“, erklärt Gisa Müller-Butzkamm. Hintergrund ist, dass es verbreitet diagnostische Verfahren für Kinder sowie für Erwachsene ohne sprachliche/kognitive Einschränkungen gibt. Bei allen Erwachsenen jedoch, die von diesen Einschränkungen betroffen sind, können die etablierten Verfahren nicht zielführend angewandt werden.

Die Psychologin wollte diese Situation ändern, informierte sich, stieß auf die MUSAD und bildete sich in diesem Bereich weiter. Der Vorteil: Das ist eine strukturierte und standardisierte Diagnostik, bei der die zu beobachtende Person nicht sprechen muss. Dazu machen Psychologin und die Patientin bzw. ¬-der Patient gemeinsam, allein und abwechselnd Musik – z. B. mit der Trommel. Die Reaktionen und Handlungen rund um das gemeinsame Musikmachen können – im Zusammenspiel mit anderen Untersuchungen – abklären, ob eine Störung vorliegt oder eher nicht. „Bei Bedarf führe ich die Übungen auch vor Ort, am Wohnort der Patientin bzw. des Patienten durch“, erklärt Frau Müller-Butzkamm. Bestätigt sich der Verdacht, erfolgt die Behandlung selbst in einer der Autismus-Ambulanzen der Umgebung, mit der das MZEB vernetzt ist.

„Wir danken dem Förderverein für seine Spende. Indem wir die MUSAD vor Ort anbieten können, verbessern wir die zeitnahe Diagnostik für Erwachsene mit geistiger Beeinträchtigung und Autismus enorm“, freuen sich Gisa Müller-Butzkamm sowie Denise Keuns-Janning, Ärztliche Leiterin des MZEB.

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