Unzählige Patient:innen hat sie – auch in der Palliativphase – begleitet, Angehörige getröstet und Mitarbeitende entlastet: Reinhild Wrublick. Die Krankenhaus-Seelsorgerin war 11 Jahre am Standort Dülmen tätig, in den letzten 7 Jahren am Standort Nottuln. Dort wurde die 63-Jährige nun mit einem bewegenden Gottesdienst in der Kapelle und anschließendem herzlichen Empfang in die passive Altersteilzeit verabschiedet.
Bei dem Empfang konnte Reinhild Wrublick viele Hände schütteln sowie Umarmungen und herzliche Dankesworte entgegennehmen. Denn sie war eine wichtige, feste Größe auf allen Stationen des Nottulner Klinikstandortes. Sie besuchte die sehr kranken Patient:innen, begleitete etliche von ihnen in der Sterbephase und hielt auf Wunsch den Wortgottesdienst bei der Beerdigung ab. Viele Patient:innen unterstützte sie aber auch bei ihrer Genesung, ganz nach Wunsch und Bedarf mit Gesprächen, Trauer- und Krankheitsbewältigung. Ein weiterer Schwerpunkt war die Seelsorge für Mitarbeitende: Frau Wrublick bot viele Veranstaltungen für die Klinikbeschäftigten an, z. B. Kurse in Trauerbegleitung und spirituelle Wanderungen, denn Selbstfürsorge war ihr immer ein wichtiges Anliegen.
Die diplomierte Religionspädagogin war nach dem Studium zunächst 9 Jahre in Berlin als eine der ersten Laien in der Krankenhaus-Seelsorge tätig. Anschließend folgten drei Kinder in einer 10-jährigen reinen Familienphase. Nach 4 Jahren Gemeindearbeit wechselte sie in die Krankenhaus-Seelsorge in Havixbeck und anschließend nach Dülmen. Schon hier kümmerte sie sich verstärkt um die Patient;innen der Palliativstation, bevor sie nach dem Ruhestand Sr. Notburgis 2016 in Nottuln startete. Überall schätzten Patient:innen und Angehörige ihre ruhige, zugewandte Art, die durch etliche Zusatzausbildungen wie Trauer- und Sterbebegleitung, nonverbale Kommunikation mit Koma-Patient:innen, Palliative Care und Gestalttherapie gestützt war. Nach ihrer Ausbildung zur Ethikberaterin übernahm sie zusätzlich einen der zwei Vorsitze im Ethik-Komitee. Ihr Fazit: „Ich bin bis zum letzten Tag gern zur Arbeit gekommen. Man wusste nie, was einen erwartet. Sehr oft waren es Begegnungen mit beeindruckenden Menschen – Personen, die viel erlebt und auch erlitten haben, ohne jedoch ihre Lebensfreude zu verlieren!“
Mit der Verabschiedung Frau Wrublicks wurde auch ihr Nachfolger eingeführt und herzlich begrüßt: Daniel Breitkopf ist seit über 30 Jahren Pastoralreferent und seit dem 1. April mit einer 75%-Stelle in der Krankenhaus-Seelsorge und 25%-Stelle in der Nottulner St. Martin-Gemeinde tätig. Der 59-Jährige ist vielen Mitarbeitenden bereits bekannt – ist er doch seit Anfang letzten Jahres im Rahmen eines Praktikums einmal wöchentlich hier tätig.
Bildzeile: Die langjährige Krankenhaus-Seelsorgerin Reinhild Wrublick wurde in einem feierlichen Gottesdienst, geleitet von Pfarrdechant Norbert Caßens (M.), verabschiedet sowie ihr Nachfolger Daniel Breitkopf (l.) eingeführt. Geschäftsführer Dr. Jan Deitmer (2.v.r.) und Pflegedirektor Werner Wiebrecht sowie zahlreiche Mitarbeitende bedankten sich bei Frau Wrublick und hießen Herrn Breitkopf herzlich willkommen.