Neugierig schaut der kleine Lutz Pieper auf die Puppe im Inkubator vor ihm. Wer den munteren Jungen sieht, kann sich nicht vorstellen, dass auch er vor knapp zwei Jahren in einem ähnlichen Bettchen lag – verkabelt und mit Nahrungssonde.
„Lutz war ein Frühchen aus der 35. Schwangerschaftswoche“ erinnert sich Katharina Leusing. Sie ist pflegerische Leiterin der Frühgeborenen-Intensivstation der Christophorus Kliniken in Coesfeld. Wie viele „späte“ Frühgeborenen, konnte Lutz seine Körperwärme nicht gut halten, nicht eigenständig trinken, war unterzuckert und litt an Gelbsucht. Etliche Wochen verbrachten Lena und Carsten Pieper am Bettchen ihres Sohnes. Das Besondere dabei: Lena Pieper ist selbst gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin und hat lange auf einer Wöchnerinnen-Station mit Neugeborenen gearbeitet. Inzwischen ist die 32-Jährige als Referentin für Pflege (Berufsorientierung und Ausbildung) in der Christophorus Gruppe tätig.
„Durch die Geburt von Lutz und den weiteren Verlauf habe ich zum ersten Mal die andere Seite erlebt – die einer Mutter eines Frühgeborenen“, stellt Lena Pieper fest. „Und meine Erfahrung in Coesfeld war von Anfang an so positiv: Direkt nach der Geburt musste Lutz schnell ärztlich versorgt werden – schon da hat sich eine Pflegekraft bei mir vorgestellt, ganz ruhig das weitere Vorgehen erklärt und mir geholfen, mit meinen Sorgen besser fertig zu werden.“ Auch auf der Intensivstation wurden die jungen Eltern sofort mit einbezogen. Lernten, trotz der medizinischen Überwachung das kleine Neugeborene aufzunehmen, zu wickeln und zu pflegen. „Wenn wir abends nach Hause gehen mussten, war ich voller Vertrauen, dass mein Sohn in den besten Händen ist. Es wird einfach alles getan, damit das Kind gesund mit den Eltern nach Hause gehen kann“, ergänzt Carsten Pieper begeistert. „Man merkt einfach, dass es kein Beruf, sondern eine Berufung ist, in der Kinderkrankenpflege zu arbeiten. Das war deutlich bei jeder Fachkraft spürbar“, so die Eltern unisono.
Die beiden sind sehr glücklich, dass es mit der Kinderklinik in Coesfeld eine so exzellente Anlaufstelle für alle betroffenen Familien gibt. „Es gibt doch immer mehr Frühgeburten, allein wir kennen drei Elternpaare. Es kann wirklich jeden betreffen, und deshalb ist es so wichtig, dass hier weiterhin so hochqualifizierte Pflegekräfte arbeiten“, wünschen sich Lena und Carsten Pieper von Herzen.
Wer Interesse an der Coesfelder Kinderkrankenpflege bekommen hat, kann sich gern melden bei
Lena Pieper (Referentin für Pflege – Berufsorientierung und Ausbildung, Tel. 02541 89-47939) und Gisela Scheunemann (Pflegedirektion Bereichsleitung Pädiatrie/Geburtshilfe, Tel. 02451 89-48803).
Bildzeile: Der kleine Lutz besuchte jetzt mit seinen Eltern Lena und Carsten Pieper (r.) die Kinder-Intensivstation, auf der er nach seiner Geburt als Frühgeborener einige Wochen lang behandelt werden musste, u. a. von der pflegerischen Leiterin Katharina Leusing (l.).