Die Christophorus Kliniken in Dülmen freuen sich über die Erweiterung ihrer Palliativstation: Neben den vorhandenen sechs Patient:innen-Zimmern wurden in den letzten Monaten zwei weitere Zimmer ausgebaut.
Vor 19 Jahren wurde die Station zunächst mit fünf Betten gegründet, später um ein Bett erweitert, um Patient:innen des Kreises zu versorgen, die unheilbar an einer weit fortgeschrittenen Erkrankung leiden. Das Ziel ist die Behandlung von Symptomen wie z.B. Schmerzen und Luftnot, sowie bei Bedarf auch das Erkennen seelischer und sozialer Probleme und deren Lösung.
Um sie auf ihrem Weg zu begleiten, sind die Mitarbeiter:innen besonders ausgebildet. Dabei handelt es sich um ein großes Team aus spezialisierten Ärzt:innen und Pflegekräften sowie Expert:innen u. a. aus den Bereichen Physiotherapie und Logopädie, Psychoonkologie, Seelsorge und Sozialdienst. Sie alle schauen gemeinsam, was der einzelnen Patientin bzw. dem einzelnen Patienten individuell guttut und welche Ressourcen gefördert werden können, um die Lebensqualität so weit wie möglich zu erhalten.
Der Bedarf an Palliativplätze wächst stetig und eine räumliche Erweiterung der Palliativstation wurde notwendig. Die Umbaumaßnahmen hätten die finanziellen Möglichkeiten der Christophorus Kliniken jedoch überstiegen. Umso größer ist hier die Freude, dass mithilfe einiger sehr großzügiger Spenden das Projekt dennoch realisiert werden konnte. Zu den Spendengeber:innen gehören die Schober-Stiftung für christliche Hospizarbeit, das Palliativnetz Kreis Coesfeld e.V., der Palliativmedizinische Konsiliardienst des Kreises, der Förderverein der Kliniken sowie ein Spender, der nicht genannt werden möchte.
„Wir sind Ihnen allen sehr dankbar für Ihre großzügige Unterstützung. Mit Ihrer Hilfe konnte die palliative Patient:innen-Versorgung im Kreis erheblich ausgebaut werden“, erklärte Dr. Christian Deiters. Der Ärztliche Leiter der Palliativstation und Sabina Berdys, Pflegerische Stationsleiterin, hatten gemeinsam mit Pflegedirektor Michael Paschert alle Spenderinnen und Spender zur Einweihung der neuen Zimmer eingeladen. Sie konnten ebenso wie interessierte Mitarbeitende die neuen Räume besichtigen und sich über neue Angebote der Palliativstation informieren. So arbeitet die Station seit letztem Jahr mit der Ambulanten Hospizbewegung Dülmen zusammen, deren Mitglieder regelmäßig hier Waffeln für Patient:innen und Angehörige backen und auf ihre Beratungsangebote hinweisen. Zudem sorgen ehrenamtliche Musiker:innen für kleine Flurkonzerte, die beruhigen, ablenken, und im besten Fall Hoffnung schenken können.
Die Spenderinnen und Spender der Palliativstation-Erweiterung:
Schober-Stiftung für christliche Hospizarbeit
2004 wurde die Schober-Stiftung für christliche Hospizarbeit in Münster/Westf. vom Ärzteehepaar Anna und Otmar Schober gegründet. Sterben wird als Teil des Lebens begriffen. „Die meisten Menschen wünschen sich, gut versorgt und gut begleitet in ihrer vertrauten Umgebung leben und sterben zu können – ambulante Betreuung – oder in einer speziell auf das Lebensende ausgerichteten stationären Einrichtung wie Hospiz oder Palliativstation. Wir wollen helfen, den Menschen diese Wünsche zu erfüllen“, heißt ein Stiftungsziel. Zu einer umfassenden Betreuung gehört für die Stiftung zudem, Angehörigen und Nahestehenden Aufmerksamkeit und Fürsorge entgegenzubringen und sie in ihrer Trauerarbeit zu begleiten – auch über den Tod hinaus.
Palliativnetz Kreis Coesfeld e.V.
Das Palliativnetz Kreis Coesfeld ist ein gemeinnütziger eingetragener Verein, dessen Ziel es ist, die bestmögliche ambulante Palliativversorgung sterbender Menschen im Kreis Coesfeld zu unterstützen und zu fördern. Der Verein initiiert, organisiert und fördert Maßnahmen für alle im Palliativnetz Beteiligten, die zur Erfüllung des Vereinsziels beitragen. Hierzu gehören fachbezogene und interdisziplinäre Fort- und Weiterbildungen, regelmäßige Tagungen zur Förderung des fachlichen Austauschs, die Unterstützung regionaler Palliativgruppen sowie die Förderung und Organisation der gesundheitlichen Versorgungsplanung. Mitglieder des Vereins sind Ärzt:innen, Pflegedienste, Hospizgruppen, Apotheker:innen, Krankenhäuser, Altenheime u.a., die sich gemeinsam für die bestmögliche Versorgung der Sterbenden und Angehörigen einsetzen sowie engagierte Privatpersonen, die sich mit den Vereinszielen identifizieren und die Arbeit des Vereins unterstützen.
Palliativmedizinischer Konsiliardienst (PKD) des Kreis Coesfeld
Der PKD erbringt die ambulante allgemeine und spezialisierte Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen im häuslichen Umfeld. Die Behandlungshoheit bleibt dabei stets bei der/dem vertrauten Hausärztin/-arzt, die weiterhin erste Ansprechpersonen für die Patient:innen sind. Bei deren Abwesenheit übernehmen die Palliativmediziner:innen die Versorgung und sichern so eine kontinuierliche Betreuung. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Palliativärzt:innen, Koordinationsfachkräften, Pflegediensten und Angehörigen entsteht ein individuelles, multiprofessionelles Versorgungsnetz, das sich an den persönlichen Bedürfnissen und Wünschen der Betroffenen orientiert. So kann ein Leben bis zuletzt in Würde und weitgehend frei von Beschwerden ermöglicht werden.
Ein zentraler Bestandteil des PKD ist die ärztliche 24-Stunden-Rufbereitschaft an Wochenende, Feiertagen und nachts an Werktagen, die sowohl von den Hausärzt:innen als auch von den Palliativmediziner:innen übernommen wird. Sie gewährleistet akute Hilfe in palliativmedizinischen Notfällen, trägt zur Vermeidung von Krankenhauseinweisungen bei und schafft die Voraussetzung für ein Sterben in der vertrauten Umgebung, mit bestmöglicher Symptomkontrolle und der Begleitung der Angehörigen.
Darüber hinaus arbeitet der PKD eng mit dem stationären Hospiz in Dülmen, den ambulanten Hospizbewegungen im Kreis Coesfeld sowie der Palliativstation zusammen. Regelmäßige fachliche Austausche und Fallbesprechungen sichern eine nahtlose und sektorenübergreifende Betreuung.
Förderverein der Christophorus Kliniken
“Gemeinsam für unser Krankenhaus” – unter diesem Motto engagiert sich der Förderverein der Christophorus Kliniken seit seiner Gründung im Jahr 2014. Die Mitglieder setzen sich gemeinsam ein, um das vielfältige Angebot der Kliniken und damit die wohnortnahe medizinische und pflegerische Versorgung aller Bürgerinnen und Bürger im Kreis Coesfeld zu unterstützen. Konkret möchte der Verein zum einen die Behandlungs- und Aufenthaltsqualität der Patientinnen und Patienten in den Christophorus Kliniken noch weiter verbessern, zum anderen die vielen engagierten Mitarbeitenden mit Hilfsmitteln unterstützen und ihre Arbeit mit Aufmerksamkeiten und Aktionen wertschätzen.